Integration Schule, § 35a SGB VIII
Schule gelingt dann, wenn der Schüler selbst diese Aufgabe zur eigenen Sache macht
Nachdem sich ein Kind in der Familie sozialisiert und integriert hat, ist es für die weitere Entwicklung von bedeutender Notwendigkeit, dass es diese Erfahrungen auf eigene Bereiche überträgt. Das Kind gehört neuen, eigenen sozialen Systemen außerhalb der Familie an und wird mit ebenso neuen Anforderungen an eine Integration konfrontiert. Diesen Entwicklungsschritt bewältigt das Kind erstmals in Kindergarten oder –krippe, um sich dann den deutlich leistungsbezogeneren Anforderungen und Erwartungen des „Systems Schule“ zu stellen.
Viele Kinder weisen die dazu notwendige kognitive Eignung auf, haben allerdings in ihren ersten Integrations- und Sozialisationserfahrungen nicht die notwendigen Fähigkeiten erworben, sich emotional und sozial auf das System Schule einzulassen und können die Integration dementsprechend wenig aussichtsreich bewältigen.
Ebenso betreuen wir viele Kinder, die zwar familiär gut sozialisiert, aber aufgrund anderer emotionaler und sozialer Schwächen, seelischer Behinderungen o. ä., allein einer solchen Anforderung nicht gewachsen sind.
In der Schule treten dahingehend häufig Leistungsverweigerung, schlechte Noten, emotionale Unsteuerbarkeit u. a. Auffälligkeiten auf, die die weitere Schulperspektive und die Tragbarkeit an sich infrage stellen können. Ein regelmäßiger und erfolgreicher Schulbesuch trägt nicht nur dazu bei, für das Kind eine gesunde Grundlage für eine gelungene und erfolgreiche Bildungs- und Berufsperspektive zu eröffnen, sondern wird ferner als eine der bedeutsamsten Bedingungen für die positive Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes unzweifelhaft vorausgesetzt. Ein gelungener Schulbesuch bietet dem Kind die notwendige Sicherheit und Stärkung, sich auf weitere Anforderungen und Beziehungen einzulassen und trägt entscheidend zur gesunden emotionalen und sozialen Entwicklung bei.
Findet kein Schulbesuch statt oder ist regelmäßiger Besuch und Perspektive in Frage gestellt, so ist für das Kind ein existenzielles Bedürfnis ungesichert und es resultieren in nahezu allen Lebensbereichen des Kindes weitere Auffälligkeiten und Entwicklungsschwierigkeiten.
Seit über 15 Jahren arbeiten wir u. a. mit Kindern, die den Schritt, sich in eine Schule zu integrieren, nicht allein bewältigen können. Unsere Erfahrungen aus diesen Leistungen im Rahmen von Jugendhilfe, mit Versicherungsträgern, (die u. a. Hilfen für Kinder gewähren, die durch Unfälle beeinträchtigt sind) sowie vielfältige Kooperationen mit Schulen haben wir in diesem Konzept zusammengeführt und über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt.
Aufgrund der Evaluationen, Erfahrungen und Weiterentwicklungen unseres Konzeptes unterscheiden sich resultierend unsere Methoden, Tätigkeiten und Leistungen grundsätzlich von anderen Modellen und Vorgehensweisen.
Die Hoffnung, die Integration des Schülers ausschließlich über eine engmaschige, zeitintensive und direkte Anwesenheit eines Dritten zu erwirken, können wir anhand unserer Erfahrungen nicht teilen. Die an sich folgerichtig geplante Hilfe, über eine unmittelbare Anwesenheit eines "Schulbegleiters" scheitert oftmals an der geringen Möglichkeit der Einflussnahme der jeweiligen Person auf das Kind. Die aufwendige Maßnahme entpuppt sich zu häufig als ein künstlicher Behelf und nicht als die Erleichterung, die sich das Kind selbst, Eltern, Lehrer und Leistungsträger davon erhofften.
Für Außenstehende mag die permanente Anwesenheit einer dritten Person im Schulunterricht vorab unabdingbar sein.
Unsere Erfahrung ist es jedoch, dass der Aufbau einer abgesicherten, helfenden Beziehung zur einer außenstehenden, vertrauten Bezugsperson die eigentliche Möglichkeit für einen gelungenen Integrationsprozess bietet. Der Schüler erhält die Chance, seine Hindernisse, sich sozial und emotional auf das System Schule einzulassen, unmittelbar zu reflektieren, den Schulbesuch vor- und nachzubereiten und unter Mithilfe einer „Person auf seiner Seite“ in der Schule auftretende Konflikte mit Mitschülern, Lehrern o. a. zu lösen. Demnach wird der Integrationsprozess an sich begleitet und forciert. Der Schulbegleiter sichert den Schulbesuch und erarbeitet eine erfolgversprechende Schulperspektive – in enger Kooperation und Beteiligung von Kind, Eltern, Schule und Leistungsträger.
Für eine solche Integrationshilfe bieten wir speziell geschulte Mitarbeiter, die insbesondere das Ziel verfolgen, eine empathische und vertrauensvolle Beziehung zum Schüler aufzubauen. Die Unterstützung zielt darauf, dass sich der Schüler seiner Anforderung selbstbewusster stellt, sich emotional steuern kann und letztendlich an innerer Haltung gewinnt, das Ziel der Integration und resultierende Veränderungen und Erfolge im sozialen Miteinander zu erlangen.
Die konkrete Leistungsbeschreibung, Kosten und weitere ausführliche Informationen finden Sie in unserer Konzeption, die Sie per Mail anfordern können.